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Australiens neuer Eisbrecher

Larsen
Der australische Eisbrecher «Aurora Australis», welcher seit vielen Jahren im Südozean als wissenschaftliche Plattform und Versorgungsschiff zu australischen Forschungsstationen in der Subantarktis und in der Antarktis unterwegs war, soll bis 2019/20 durch einen neuen multifunktionalen Eisbrecher ersetzt werden.

Die «Australian Antarctic Division of the Department of the Environment», welche den neuen Eisbrecher in Auftrag geben wird, will das neue Schiff in Hobart auf der Australien südlich vorgelagerten Insel Tasmanien stationieren. Hobart ist das Tor Australiens zum Südozean. Der neue Eisbrecher muss in einem Meeresgebiet seinen Dienst versehen, das mit äusserst unfreundlichen Umweltbedingungen aufwarten wird.

Das Schiff muss Wellenhöhen von 14 m und mehr, Windgeschwindigkeiten der Stärke «Beaufort 12» (Hurrikanstärke), Lufttemperaturen von -40°C bis +45°C und Wassertemperaturen von -2°C bis +35°C bewältigen können.

Auf dem 5'475 km langen Seeweg von zu der am weitesten entfernt liegenden Forschungsstation «Mawson» muss der neue Eisbrecher in dichtem Nebel und durch Gebiete mit dichtem Meereis und Eisbergen navigieren können.

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Eisbrecher «Aurora Australis»
Video: Australian Antarctic Division (ADD)
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Der neue Eisbrecher wird voraussichtlich ab dem antarktischen Sommer 2019/20 die drei australischen Forschungsstationen Casey, Davis und Mawson auf dem antarktischen Festland sowie die subantarktische Station auf der Macquarie Insel mit Personal, Fracht und Ausrüstungsmaterial versorgen. Die Versorgungsgüter werden vor allem im antarktischen Sommer von Oktober bis April transportiert.

Die Anforderungen an den neuen Eisbrecher:

- Der Eisbrecher erfüllt die Vorgaben, welche in den «Richtlinien für den Schiffsbetrieb in polaren Gewässer» (Guidelines for Ships Operating in Polar Waters) der Internationalen Schifffahrtsorganisation IMO (International Maritime Organisation) festgelegt sind.

- Der Eisbrecher wird unter der Flagge des «Commonwealth of Australia» betrieben.

- Der Eisbrecher muss bis zu 1'200 Tonnen fester Fracht und bis zu 1'900'000 Liter Flüssigladung aufnehmen können. In der Antarktis benötigt man vor allem Spezialdieseltreibstoff der Qualität «Special Antarctic Blend».

- Der Eisbrecher wird für eine Dienstdauer von 30 Jahren konzipiert.

- Der Eisbrecher muss an Bord über Transportmittel verfügen, welche die Versorgung der Stationen über festes Eis, durch aufgebrochenes Meereis und durch die Luft gewährleisten können. Auf dem Eisbrecher befinden sich Landebarken für den Warentransport, Passagierfährschiffe, Helikopter sowie Pumpen und Pipelineleitungen für den Treibstoff- und Heizöltransport.

- die Stationen verfügen zudem über Fahrzeuge, welche den von festem und stabilem Eis umgebenen Eisbrecher anfahren können.

- Der Eisbrecher ist so ausgerüstet, dass er neue und die laufenden Forschungsarbeiten unterstützen kann. Dazu gehören Forschungsarbeiten im und auf dem Meereis, über Schmelzwassertümpel, Projekte über die Fischerei, die Wale und andere Meeressäugetiere, über die Atmosphäre sowie Forschungen zu geowissenschaftlichen Themen. Auf dem Schiff werden vier kleinere und 2 mittelgrosse Helikopter stationiert.

- Der Eisbrecher verfügt über ein grosses Spektrum an wissenschaftlichen Geräten, welche die Position und die Geschwindigkeit des Schiffes sowie die Wetter- und Meerwasserbedingungen überwachen und aufzeichnen können.

- Der Eisbrecher muss in der Lage sein, möglichst geräusch- und schadstoffarm zu operieren, damit die Wildtiere und akustische Messungen nicht beeinträchtigt werden.

- Der Eisbrecher muss in der Lage sein, Messgeräte und Ausrüstungsmaterial auf den Meeresboden abzusenken und wieder zu bergen. Er kann Forschungsarbeiten in der Atmosphäre und im Meereis unterstützen.

- Der Eisbrecher verfügt über wissenschaftliche Geräte, welche die Topografie und die Beschaffenheit des Meeresbodens sowie der Biomasse messen und aufzeichnen können. Er verfügt über ein Sonargerät zur Lokalisierung und Quantifizierung der Fischschwärme sowie über Hydrophone und Unterwasserkameras.

- Der Eisbrecher wird sich in offenem Gewässern mit durchschnittlich 12 Knoten und in Meereis mit 1,65 Dicke mit 3 Knoten bewegen. Die Höchstgeschwindigkeit wird in offenen Gewässer 16 Knoten betragen.

- Der Eisbrecher wird so ausgerüstet, dass er 90 Tage auf Fahrt, davon bis zu 80 Tagen unter antarktischen Verhältnissen, unterwegs sein kann. Er steht dem Programm während 200 Tagen im Jahr zur Verfügung.

- Der Eisbrecher wird Unterkunft für ungefähr 116 Personen bieten. Die Passagiere werden in Einzel- und Zweibettzimmern untergebracht. Auf dem Schiff wird es ein Kleintheater, eine Bibliothek, ein Essraum, eine Wäscherei und eine Krankenstation geben.

- Der neue Eisbrecher wird während der Antarktischen Saison 2019/20 seinen Dienst innerhalb des ADD-Programms aufnehmen.

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Quelle: Australian Antarctic Division of the Department of the Environment, Juli 2014, Text: RAOnline

Hobart - Das «Tor zur Ostantarktis»

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Die Regierung Australiens hat im Juli 2014 die beiden Schiffswerften DMS Maritime Pty Ltd and P&O Maritime Services Pty Ltd beauftragt, innerhalb von 150 Tagen Offerten für den Bau des neuen Eisbrechers einzureichen.

Die Regierung hat die Absicht, einen Betrag von 24 Millionen Australischen Dollars verteilt über drei Jahre in das Budget aufzunehmen, um die Antarktische Partnerschaft zwischen der Australian Antarctic Division, der Universität von Tasmanien und der Commonwealth Scientific and Industrial Research Organisation (CSIRO) zu bekräftigen.

Das Regierungsbudget enthält ebenfalls 45,3 Millionen AUD, um die Flugverbindung zwischen Hobart und der Wilkins Landebahn in der Nähe der Forschungsstation Casey für weitere 4 Jahre zu betreiben. 13,4 AUD sind für logistische Unterstützung und die Versorgung der Forschungsstationen mit Treibstoffen vorgesehen. 9,4 Millionen AUD sind für den Unterhalt der vier antarktischen Forschungsstationen im Vierjahresbudgetplan der aktuellen Regierung verankert.

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Die Regierung will in den kommenden Jahren Australiens Position als führende Nation in der Antarktischen Region weiter festigen. Sie hat die Absicht bekräftigt, Hobart weiter zum «Tor zur Ostantarktis» auszubauen. Der internationale Flughafen von Hobart soll dazu ausgebaut werden.

Quelle: Australian Government, Minister for the Environment, 31. Juli 2014 , Text: RAOnline

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Grossbritannien Britisch Antarctic Survey (BAS)
Deutschland Alfred-Wegener-Institut (AWI)

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