Geomorphologie:
Massenbewegungen |
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Geomorphologie Massenbewegungen |
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Geomorphologie Schweiz |
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Massenbewegungen: Felsstürze im Hochgebirge |
Die Destabilisierung von Felswänden ist das Ergebnis eines langen Prozesses, der viele Tausende von Jahren dauern kann. Dabei wirken viele Faktoren zusammen. Der Permafrost und die Klimaerwärmung spielen eine wichtige Rolle.
Die Destabilisierung von Felswänden geschieht nicht von heute auf morgen. Sie ist vielmehr das Ergebnis eines langen Prozesses, der viele Tausende von Jahren dauern kann. Je nach Felsstruktur (z.B. Klüfte, Schichtung, Festigkeit) und Topographie wirken Erosionsprozesse langsamer oder schneller. Im Hochgebirge spielen zudem
Gletscher und Permafrost eine wichtige Rolle.
Verschiedene Faktoren können zur Bildung und Öffnung von Klüften führen und den Fels so mehr und mehr destabilisieren:
Diese Faktoren wirken über ganz unterschiedliche Zeitspannen. Temperaturänderungen im Wechsel der Jahreszeiten können dem Fels über Jahrtausende zusetzen. Intensive Regenfälle werden hingegen erst dann entscheidend, wenn bereits offene Klüfte vorhanden sind, in denen sich das Wasser stauen kann und so Druck auf den Felsen ausübt. Druck durch Eis in den Klüften ist ein wichtiger Faktor im Hochgebirge. Dieser Eisdruck entsteht, wenn Niederschlagswasser oder Wasser aus den Porenräumen des Gesteins in die Klüfte gelangt und dort gefriert. Dabei dehnen sich die entstehenden Eiskeile aus und sprengen den Fels.
Im Laufe der Eiszeiten haben die Gletscher bereits steile Bergflanken geformt. Wenn die Gletscher zurückgehen, können steile Felsflanken freigelegt werden und eine wichtige Stütze verlieren.
Ein Felssturz ist das Ergebnis eines langen Prozesses, bei dem viele Faktoren eine Rolle spielen, und zwar über verschiedene Zeiträume - von Hunderttausenden von Jahren bis zu wenigen Minuten.
Die Rolle des Permafrostes
Permafrost bezeichnet Boden oder Felsuntergrund, dessen Temperatur während vieler Jahre unter null Grad Celsius bleibt. Permafrost in Felswänden findet man in den Alpen in Gebieten oberhalb von 2'500 Metern, an Südwänden erst ab 3'000 Metern Meereshöhe.
Im Zusammenhang mit Felsstürzen spielt der Permafrost zwei unterschiedliche Rollen:
Permafrost kann also die Zerklüftung von Felswänden beschleunigen, diese Schwachstellen aber gleichzeitig stabilisieren.
Die Rolle der Klimaerwärmung
Die Klimaerwärmung beschleunigt einige Prozesse:
Unterscheidung von Berg- und Felsstürzen
Von einem Bergsturz spricht man, wenn mehr als eine Million Kubikmeter Fels abstürzt. Bei kleineren Volumen spricht man von Felsstürzen, bei einzelnen Steinen oder Blöcken von Steinschlag.
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Quelle:
Text Eidgenössisches Institut für Lawinenforschung SLF, 11. September 2017 |
Eidg. Institut für Schnee- und Lawinenforschung SLF |
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Forschung am SLF |
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Bergsturz |
Ein Bergsturz ist eine Massenbewegung von Felsblöcken, Geröll und Schutt mit einem Volumen von über einer Million m3 Material. |
Felssturz |
Von einem Felssturz spricht man, wenn sich Felsblöcke, Geröll und Schutt mit einem Volumen von weniger einer Million m3 talwärts bewegen. |
Steinschlag |
Ein Steinschlag ist ein Sturzprozess, bei welchem sich kleinere Mengen von Fels-, Schutt- und Steinmaterial, oft sogar nur einzelne Steine ins Tal stürzen. Grössere Steinschlagereignisse können u.a. Verkehrsverbindungen und Wanderwege kurzzeitig blockieren. |
Murgang oder Rüfe |
Murgänge sind eine Mischung aus Hochwasser, Erdrutsch und Felssturz. Murgänge oder Rüfen sind «Gerölllawinen». |
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Massenbewegungen
sind hangabwärts gerichtete Verlagerungen von Fest- und/oder Lockergesteinen
(sowie Bodenmaterial).
Sie
umfassen zur Hauptsache Sturzprozesse (Stein- und Blockschlag, Fels-
und Bergsturz), Rutschungen und Hangmuren.
Sie
können schnell und plötzlich auftreten (z.B. Sturzprozesse) oder
als langsame, kontinuierliche Prozesse ablaufen (z.B. Rutschungen). Hinsichtlich
Entstehung, Ablauf und Wirkungsweise sind Massenbewegungen äusserst
verschiedenartig.
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