Sultanat von Oman |
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Geologie, Geomorphologie und Tektonik Übersicht |
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Geologie, Geomorphologie und Tektonik |
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Die Landschaft im Sultanat von Oman beeindruckt durch eine Vielfalt an Formen und Farben. Die heutige Gestalt der Landschaft ist das Ergebnis zahlreicher Umformungsprozesse, welche seit 300 Millionen Jahren die Topografie des Landes ständig verändert haben.
Die Gebirge im Nordosten von Oman entstanden als Folge von Erdplattenverschiebungen, welche in verschiedenen Phasen abliefen.
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Die Geologie in Oman weist eine einzigartige geologische Besonderheit auf. Entlang einer Linie von Khasab, über Dibba, Hatta, Hawasina bis in die Region von Sur liegen Gesteinsschichten, welche ehemals auf dem Meeresgrund gebildet wurden.
Im Hajargebirge liegt in der Antiklinalen der ehemalige Kontinentalrand und nordöstlich davon die ehemaligen Schelfgebiete. Der Gebirgszug zerbrach teilweise durch die Millionen Jahre lang dauernden Hebungs- und Senkungsvorgänge der Erdkruste. Es bildeten sich neue Sedimentschichten, wenn der Gesteinskörper unter dem Meeresspiegel lag. Die Verwitterung nagte an Erdoberfläche, als diese wieder aus dem Meer auftauchte.
Das Hajargebirge ist daher auffällig geschichtet. Gesteinsschichten haben unterschiedliche Farben und Mächtigkeiten. In jedem Zeitabschnitt der Erdgeschichte bildeten sich Gesteinsschichten mit einer anderen Zusammensetzung. In die Meeressedimente (Schelfkarbonate wie Dolomit) lagerten sich auch Flusssedimente ein. Südlich von Maskat befinden auch Vulkanite.
Das Oman-Gebirge (Hajar Al Gharbi) fasziniert seine Besucher durch seine schroffe Wildheit. Oman-Gebirge ist etwa 700 km lang und 40 bis 120 km breit. Das Gebirge erstreckt sich von der omanischen Exklave Musandam am Arabischen Golf bis in die Gegend von Sur im Südosten des Landes.
Bis 3'000 m hohe Berge schliessen die westlichen Landesteile von den Küstenebenen am Golf von Oman ab. Die bräunlichen, gräulichen, manchmal ockerfarbigen oder rötlichen Gesteine sind stark geschichtet. Vor allem die Morgen- oder Abendsonne vermag die Konturen noch zu verstärken.
Was die Augen der Touristen allein wegen ihrer Schönheit gefangen nimmt, bringt die Geologen ins Schwärmen. Die Geologie Omans weist bemerkenswerte Besonderheiten auf.
Oman liegt auf der Arabischen Kontinentalplatte, welche unweit der Küstenlinie des Sultanats im Norden auf die Eurasische Platte, im Osten auf die Indische Platte und im Süden auf die Afrikanische Platte bzw. Somalische Platte trifft.
Die Arabische Platte stösst seit dem Perm im Zeitalter des Paläozoikums (vor rund 250 bis 200 Millionen) Jahren nach Nordosten vor. Während sich die Afrikanische Platte von der Arabischen Gesteinsplatte entfernt, bewegen sich die Eurasische Platte und die Arabische Platte aufeinander zu. Diese konvergente Bewegung führte nach Ansicht der Geologen dazu, dass der Ozeanboden zwischen den beiden Platten die Kontinentalränder Arabiens überfuhr. Meeresboden schob sich auf die kontinentalen Gesteine. Diesen Vorgang nennt man eine Überschiebung oder Obduktion.
Im Nordosten des heutigen Omans kann man daher sogenannte Ophiolite (Gestein, welches auf dem Meeresgrund entstanden ist.) beobachten.
Gestein aus dem Bereich der Meeresböden hat einen höheren Anteil an magmatischen Gesteinen. Als magmatische Gesteine bezeichnet man alle Gesteine, die aus einer glutflüssigen Schmelze, dem Magma, entstehen. Wenn Magma zum Beispiel in Vulkanen an die Erdoberfläche stösst, spricht man von Lava.
Eine besondere Form von vulkanischen Gesteinen sind die Kissenlaven, welche in Oman zu finden sind.
Kissenlaven entstehen, wenn sich Lava durch Wasser schnell abkühlt. Dies geschieht u.a. bei Vulkanausbrüchen unter der Meeresoberfläche.
Bleiben die Magmaströme im Erdmantel stecken, kühlt sich die glutflüssige Gesteinsmasse nur langsam ab, so entstehen plutonische Gesteine (Plutonite) wie Granit oder Gabbro.
Die dunkelbraunen Gesteine in der Region Maskat sind Gesteine, welche tief aus dem Erdmantel stammen. Diese Mantelgesteine entstehen aus Gesteinsschmelzen, welche in rund 7 km Tiefe lagern.
Wegen dem ariden (trockenen und heissen) Klima konnte sich im Oman keine geschlossene Vegetationsdecke bilden. Wälder gibt es keine. Periodisch gibt es auch starke Regenfälle. Die Gesteinsschichten sind daher den Erosionskräften schutzlos ausgeliefert. Das Oman-Gebirge wurde bereits stark abgetragen. In den Trockenflusstälern, welche sich vom Inneren des Gebirges, gegen die Ränder ziehen, offenbart sich dem Betrachter ein Naturpark mit seltenen geologischen Formationen.
Die Provinz Dhofar wird durch eine schmale Küstenebene und dahinter den Dhofar-Bergen bestimmt. Das Dhofar-Gebirgskette besteht aus drei Gebirgszügen, den Jebel Qamar im Westen gegen den Jemen hin, den Jebel Qara im Zentrum bei Salalah und östlich davon der Jebel Samhan, welche alle aus Kalkstein geformt wurden. Jebel Qamar, Jebel Qara und Jebel Samhan bilden zusammen eine eine ausgedehnte Hochfläche.
Eine geologische Karte der Provinz Dhofar zeigt, dass das Fundament der Berge in Dhofar aus den kristallinen Gesteinen Gneiss und Granit besteht. Dies Gesteinsformationen stammen aus dem Präkambrium. Sie sind also mehr als 580 Millionen Jahre alt. Die Gneisse und Granite des Grundgebirges kommen bei Mirbat und auf der Insel Hallaniyat an die Erdoberfläche.
Ein grösseres Erdbebenrisiko besteht im nördlichen Teil des Sultanats von Oman. Auf der Halbinsel Musandam werden häufig schwächere bis mittlere Erderschütterungen aufgezeichnet.
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Magmatische Gesteine |
Magmatische Gesteine entstehen durch die Auskristallisation des Magmas und sind ein Hauptbestandteil der Erdkruste. Die magmatischen Gesteine unterteilen sich in Plutonite und Vulkanite. |
Vulkanite (Effusivgesteine) |
Vulkanite (Ergussgesteine) bestehen aus Magmen die an oder nahe der Erdoberfläche erstarrt sind. Sie wurden nach dem Magmaaufstoss rasch abgekühlt. Für eine Auskristallisation der Minerale blieb wenig Zeit. Die Vulkanite sind daher feinkörnig und weisen eine hohe Dichte auf. Der wichtigste Gesteinsvertreter dieser Gruppe ist der Basalt. Basalte entstehen u.a. in den Tiefseegräben wie dem Mittelatlantischen Rücken , wo die Kontinentalplatten auseinander driften und Magma aufstösst. |
Plutonite (Intrusivgesteine) |
Die Abkühlung der Plutonite erfolgte unter der Erdoberfläche. Der Abkühlungs. bzw. Auskristallisationsprozess dauerte länger als bei den Vulkaniten. Plutonische Gesteine sind daher grobkörnig und weisen eine Struktur mit grösseren Kristallen auf. Der wichtigste Gesteinsvertreter dieser Gruppe ist der Granit. |
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Klastische Sedimente |
Klastische Sedimente werden durch mechanische Vorgänge (= Erosion = Verwitterung) gebildet und abgelagert. Leichtere klastische Sedimentpartikel werden durch Wasser oder Wind weiter transportiert als schwerere. Zu dieser Sedimentgruppe gehören Kies, Konglomerate, Geröll, Sand, Sandstein, Silt, Siltsteine, Ton, Tonsteine. |
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Biogene Sedimente |
Bei biogen gebildeten Sedimentgesteinen haben Meerestiere (u.a. Muscheln, Korallen) zuvor als Ion (= elektrische geladenes Teilchen) im Meerwasser gelöstes Calcium für ihren Schalenaufbau verwendet. Nach dem Absterben sinken diese Schalentiere auf den Meeresgrund ab und bilden dort Schichten, welche sich im Laufe der Zeit verdichten. Durch Diagenese entstehen aus diesen Schichten Kalkgesteine. Kalksteine ist das am häufigsten vorkommende Sedimentgestein.
Die Diagenese ist ein Prozess, in welchem ein Lockergestein in ein Festgestein umgewandelt wird. Bei dieser Umwandlung sind zwei Prozesse beteiligt:
- Bei der Kompaktion werden die kleinen Gesteins- oder Schalenteilchen u.a. durch Erdanziehungskraft auf ein kleineres Volumen verdichtet.
- Bei der Zementation werden die kleinen Teilchen durch einen chemischen-physikalischen Vorgang mit anderen gelösten Mineralien wie Calcit (CaCO3) oder Quarz verkittet. |
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Chemische Sedimente |
Chemische Sedimente durch das Ausfällen von in wässrigen Lösungen gelösten chemischen Verbindungen. Der Ausfällprozess ist in stark gesättigten Lösungen stärker als in schwächer gesättigten. Beim Verdunsten von Salzwasser wird die Lösung immer stärker gesättigt. Die dabei ausgefällten Stoffe heissen Evaporite (Gips, Kalisalze, Steinsalz = Natriumchlorid usw.).
Auch Carbonate gehören zu den chemischen Sedimenten. Sie entstehen allerdings durch eine chemische Reaktion und nicht während einer Verdunstung von gesättigten Lösungen. Carbonate finden sich in der Natur meistens in Form von Mineralien. Die wichtigsten Vertreter der Carbonatmineralien sind u.a. Calcit (CaCO3) , Soda (ein Salz-Mineral), Dolomit (Calciummagnesiumcarbonat). |
Bei der Verwitterung werden Gesteine nicht nur mechanisch zerkleinert, sondern Bestandteile gehen in wässriger Umgebung in Lösung. In diesen Lösungen werden diese Bestandteile chemisch in andere Verbindungen umgewandelt. Zu dieser Sedimentgruppe gehören die Anhydrite (Calciumsulfat) und Gips (Calciumsulfat + Wasser), ein Sulfat. Anhydrite entstehen durch Verdunstung von Meerwasser. Sie sind Evaporite wie Steinsalz.
Carbonatsedimente können sowohl auf biogenem wie auch auf chemischem Weg entstanden sein. |
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Kooperation der Helmholtz-Gemeinschaft mit dem Oman |
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