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West-Antarktis:
Starke Erwärmung 1957 - 2006 |
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Eine
Untersuchung des NASA Goddard Institute for Space Studies in Zusammenarbeit
mit der Columbia University (New York, USA) und der University of Washington
(Seattle, USA) hat Vermutungen bestätigt, dass die gesamte Antarktis
von der Klimaerwärmung betroffen ist. Die stärkste Erwärmung
wurde in der West-Antarktis und besonders auf der Antarktischen Halbinsel festgestellt.
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Mount Murphy ist ein erloschener Vulkan im Marie-Byrd-Land der West-Antarktis.
Foto:
Joanne Johnson, British Antarctic Survey. |
Die
nun vorliegende Studie hat Wetterdaten von auf dem Festland liegenden Wetterstationen mit Datenmaterial, welches von Erdbeobachtungssatelliten gesammelt
wurde, kombiniert. |
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Die Kombination der Daten ermöglichte, so Studienleiter
Eric Steig von der University of Washington, Lücken auf der Temperaturkarte
der Antarktis zu schliessen.
Seit
1981 sammeln Satelliten mit Infrarotkameras Wetterdaten über die Antarktis.
Ab 1957 wurden die ersten Wetterstationen auf dem antarktischen Festland
in Betrieb genommen.
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Antarktis:
Allgemeine Erwärmung in den letzten 50 Jahren |
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Einige Eisbohr- und Wetterstationen in der Antarktis |
Die
neuen Erkenntnisse zeigen, dass sich der Antarktische Kontinent seit 50
Jahren mit ungefähr +0,5°C in ähnlicher Weise erwärmt
wie die übrige Welt. Die West-Antarktis hat sich im gleichen Zeitabschnitt
um +0,85°C erwärmt. Neuere Messungen zeigen, dass sich die antarktische
Oberflächentemperatur von 1957 bis 2006 im Durchschnitt um 0,12°C
pro Jahrzehnt und ungefähr um 1°C im letzten Jahrhundert erwärmt
hat. In der West-Antarktis betrug die durchschnittliche Erwärmung
der Oberfläche von 1957 bis 2006 +0,31°C. |
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Der West-Antarktische
Eisschild liegt weniger hoch als das Eis in den übrigen Regionen
der Antarktis. In einigen Gebiete der West-Antarktis liegt die Basis
der Eisschicht sogar unter dem Meeresspiegel.
An den Rändern des
Inlandeises befindet sich schwimmendes Schelfeis,
welches der Wirkung der Ozeane ausgesetzt ist. Die West-Antarktis
unterliegt auch dem Einfluss von wärmeren Winden, welche vom
Meer her gegen das Inland wehen.
Die
West-Antarktis unterliegt wesentlich anderen Klimaeinflüssen als die
Ost-Antarktis. Beide Gebiete werden durch das Transantarktische
Gebirge getrennt. Die durchschnittliche Meereshöhe in West-Antarktis
beträgt ungefähr 1'830 m ü.M., jene in der Ost-Antarktis
ungefähr 3'050 m ü.M.
Nach
Angaben der amerikanischen Klimawissenschaftler ist erwiesen, dass das
Ozonloch über der Antarktis zu einem Kühleffekt in der
Ost-Antarktis beigetragen hat. Falls das Ozonloch bis in die Mitte dieses Jahrhunderts auf der Südhalbkugel durch Umweltmassnahmen
geschlossen werden kann, so wird erwartet, dass sich auch der östliche
Teil der Antarktis im Gleichschritt mit der übrigen Welt erwärmen
wird.
Das
vollständige Abschmelzen des West-Antarktischen Eisschildes würde den Meeresspiegel schätzungsweise
um 5 bis 6 Meter ansteigen lassen.
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oben
Antarktis:
Karte der Temperaturänderungen |
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Die
rote Färbung der Antarktis markiert Gebiete, welche in den letzten
50 Jahren wärmer wurden. Die dunkelblau gefärbte Flächen
zeigen Regionen, in den die Erwärmung weniger deutlich war. |
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Quellen:
NASA Goddard Space Flight Center, University of Washington, Columbia University's
Earth Institute, Januar 2009
Text: RAOnline |
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Auswahl von Berichten |
Berichte über den Eisschild und das Schelfeis in der Westantarktis |
Weitere Informationen |
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