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Oasentypen: Einteilung nach der Art der Wasserbeschaffung

Eine Oase (ägyptisch für Rastplatz) ist eine grüne Insel inmitten einer lebensfeindlichen, fast vegetationslosen Landschaft. Eine Oase verfügt über eigenes Grundwasser oder Wasser, welches mit Leitungen herangeführt wird.

Die subtropischen Wüsten zeichnen sich durch eine Vegetationsarmut und geringe Niederschläge aus. Der Mensch musste in dieser Zone seine Lebensweise an diese Bedingungen anpassen. In Nordafrika war neben der angepassten Lebensweise des Nomadismus die wirtschaftliche Nutzung und die Besiedlung auf die Orte mit ausreichender Wasserverfügbarkeit -die Oasen - beschränkt. In Oasen ist es bei ausreichend verfügbarem Quell- oder Flusswasser und speziellen Anbautechniken mit Bewässerungsfeldbau möglich, Agrarwirtschaft zu betreiben.

Die landwirtschaftlichen Nutzflächen der traditionellen Oasen befinden sich dort, wo Wasser leicht aus der wasserführenden Gesteinsschicht nahe der Erdoberfläche gefördert werden oder die Bewässerung entlang des Gefälles erfolgen kann. Die traditionelle Oasen entstanden immer auf topografisch tief gelegenen Flächen.

Die Oasen sind reichhaltig bepflanzte Gärten mitten in der Wüste. Unter dem schattenbildenden Dach der Dattelpalmen wachsen Obst- und Fruchtbäume, welche eine reiche Ernte an Orangen, Feigen, Zitronen, Aprikosen, Pfirsiche und Mandeln versprechen. Ein häufig in den Oasengärten anzutreffender Baum ist der Granatapfelbaum. Unter den Bäumen wird der Boden mit vielen Gemüse- und Getreidesorten bestellt. Die Produkte werden dann auf dem Markt zum Verkauf angeboten.

Wir unterscheiden verschiedenen Oasentypen:

Wadi-Oasen (Tal- oder Flussoasen) Sie schöpfen ihren Wasserbedarf aus Flüssen, Seen oder nahe an der Oberfläche liegende Grundswasserreserven.
Quelloasen

Sie liegen an Grundwasseraufstössen oder Quellen.

Tritt Grundwasser an der Erdoberfläche aus, so spricht man von einer Quelle. Es gibt mehrere Quellenarten, die auf unterschiedliche Weise entstanden sind.

Zu ihnen gehören: die Überlaufquelle, die artesische Quelle, die Schichtquelle.

Brunnen-Oasen Das Grundwasser wird durch herkömmliche Methoden (Schöpfräder, usw.) oder Pumpen gefördert.
Foggara-Oasen Das Wasser wird durch meistens unterirdische Kanäle teilweise, über Dutzende von Kilometern aus Quellgebieten zur Oase geleitet. Dieses Tunnelsystem für die Wasserversorgung heisst in der Algerien Foggara, in Marokko Khettara, im Iran Kanat und in Oman Aflaj bzw. Falaj.
Oasen in einem artesischen Becken Artesische Brunnen wie auch artesischen Quellen stehen in einem Zusammenhang mit einer muldenförmigen, wasserundurchlässige Schicht unter der Erdoberfläche. Die wasserführende Gesteinsschicht (Grundwasserschicht = Aquifer) liegt unterhalb der undurchlässigen Schicht unter Druck, da der Wasserspeigel viel höher liegt (= physikalisches Prinzip der verbundenen Gefässe) . Wenn das Grundwasser unter hohem Druck steht (wie zum Beispiel in Mulden, in denen das Wasser zwischen zwei Wasser undurchlässigen Schichten "gefangen" ist), dann braucht man diese Schicht muss nur angebohrt werden und das Wasser schiesst wie ein Springbrunnen aus dem Erdreich hervor.
Tiefbrunnenoasen Grundwasserwasservorkommen in grosser Tiefe wird durch moderne Bohrmethoden angezapft. Unter der Sahara gibt es Grundwasservorkommen, welche Tausende von Jahren alt sind.

In vielen modernen Oasen gibt es bereits eine Motorpumpe, die das Wasser aus einer Tiefe von bis zu 2'000 m heraufpumpt.

Oman Wadis (Trockenflusstäler)
Arabien Wohlstandsoasen auf der Arabischen Habinsel

Das Leben in einer nach traditionell bewirtschafteten Oasen ist hart und entbehrungsreich. Moderne Maschinen zur Feldbearbeitung fehlen weitgehend.

Viele Oasen waren über Jahrhunderte auch Handelsknotenpunkte der Handelsströme durch die Trockengebiete. Früher sorgten Kamelkarawanen für den Austausch der Handelsgüter. Heute verkehren mit Waren beladene Lastwagenkonvois auf den geteerten Hauptstrassen zwischen den grösseren Orten. Die Kamelkarawanen sind nur noch in den abgelegensten Winkeln der Wüste unterwegs.

Trotzdem hat das Kamel auch bei den Nachfahren der Nomadenkultur seinen Stellenwert behalten. Die Tiere werden in den abgelegen Gebieten neben den Zigen und Schafe weiterhin als Milch-, Fleisch- und Wollelieferanten gehegt und gepflegt. In den wohlhabenderen Schichten der Bevölkerung werden die Dromedare als Statussymbol (neben den Luxusautos) oder als Rennkamele gehalten.

Die Oasen sind weiterhin das Zentrum für Marktgeschäfte einer grösseren Wüstenregion. Die grossen Kamelmärkte sind allerdings verschwunden. Auf kleineren Märkten wird weiterhin ein intensiver Handel mit Gemüse, Früchten und anderen Oasenprodukten aber auch mit Kamelen oder Kleinvieh betrieben.

Text: RAOnline
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Ksar und Kasbah

Ein «Ksar» (Mz. Ksour) ist eine Festungsanlage, welche meist an strategisch günstiger Stelle auf einem Hügel thront. Der «Ksar» besitzt einen Turm, von wo aus ein guter Rundblick in die Umgebung möglich ist.

Eine Kasbah» ist eine Wohnanlage, welche meist von wohlhabenden Familien eines Clan bewohnt wurde. Die Kasbah liegt oft am Fusse eines kleinen Hügels, auf dem eine befestigte Wehranlage, dem «Ksar»,errichtet wurde.

Sebha

Wer in der Wüste bewässert, muss die Felder auch entwässern. Das Bewässerungswasser, welches die Pflanzen nicht aufzunehmen vermögen, muss wieder abgeführt werden.

Das überflüssige Wasser steigt bei den in der Wüste herrschenden hohen Bodentemperaturen wieder zur Erdoberfläche auf und verdampfen dort. Auf dem Erdboden bleiben nach dem Verdampfen die im Wasser zuvor gelösten Mineralstoffe als dünne, weisse Salzschicht zurück. Mit jeder weiteren Bewässerung wurde diese Schicht anwachsen. Im Laufe der Zeit verliert der Boden durch seinen hohen Salzanteil seine Fruchtbarkeit. In den Zellen Pflanzenwurzelnbaut sich durch das gelöste Salz ein hoher osmotischer Druck auf, welcher die Pflanzenzellen zerstört. Die Pflanzen sterben ab und verdorren. Der Böden mit einem hohen Salzgehalt bleiben für Jahrhunderte unfruchtbar (= Bodenversalzung).

Die Bauern vermeiden die allmähliche Versalzung des Ackerbodens, indem sie das von den Pflanzen nicht benötigte Wasser mit Entwässerungskanälen wegleiten. Das Entwässerungswasser fliesst in die tiefste Stelle in der Oase, wo das Wasser liegen bleibt, verdampft und eine weisse Salzschicht bildet. Mit der Zeit entsteht in dieser Senke eine Salzpfanne, die Sebha.

Die zunehmende Versalzung der Böden und damit die Verminderung der Ernteerträge wird auch durch den Einsatz von Motoren angetriebenen Pumpen beschleunigt, welche Grundwasser ausalzhaltigen, nährstoffarmen Wasserschichten fördern. Die Bodenversalzung gefährdet das Überleben der Bevölkerung in einer von dieser unerfreulichen Entwicklung gefährdeten Region und ist eine der Ursache für die zunehmende Arbeitsmigration.

Osmose - Osmotischer Druck

Bei einer Osmose diffundiert ein Lösungsmittel durch eine semipermeable (halbdurchlässige) Membrane von einer Lösung zu einer anderen gleichartigen Lösung mit einer geringere Konzentration an gelösten Teilchen. Eine höher konzentrierte Lösung wird durch das Bestreben nach einem Konzentrationsausgleich so lange durch die Diffusionsvorgänge (das Diffundieren von Lösungsmittelmolekülen) verdünnt, bis zwischen beiden Lösungen gleich viele Lösungsmittelmoleküle diffundieren. Durch das Eindringen von Lösungsmittelmolekülen in die zuvor konzentriertere Lösung steigt in dieser der Druck der Flüssigkeit. Ein Gleichgewichtszustand im Diffusionsprozess ist dann erreicht, wenn in beide Richtungen gleich viele Lösungsmoleküle diffundieren. Der in der immer noch schwächer konzentrierten Lösung herrschende Überdruck wird als osmotischer Druck bezeichnet.

Der osmotische Druck ist der Druck, welche die in der Lösung befindlichen gelösten Stoffmeloküle auf die Membrane ausüben. Er ist vergleichbar mit dem Gasdruck, welche eingeschlossene Gasmoleküle auf die Begrenzungsflächen ausüben.

Der osmotische Druck in Pflanzenzellen beträgt etwa 5 bis 25 bar.

Normaldruck: 1 atm = 760 Torr (mm Quecklibsrsäule) = 101'325 N/m2 = 101'325 Pa = 1'013,25 hPa = 1'013,25 mbar = 1,01325 bar

hydrostatischer Druck

Die Gefahr der Bodenversalzung tritt vor allem in ariden (trockenen) Zonen auf, in welchen aufgrund der hohen Luft- und Bodentemperaturen mehr Feuchtigkeit aus der Bodenschicht verdunstet als durch Niederschläge hinein gelangt. Als Folge der Austrocknung der obersten Bodenschicht steigen die in der Bodenfeuchtigkeit gelösten Mineralsalze durch Kapillaren nach oben, wo sie an der Erdoberfläche auskristallisieren. Das Wasser verdunstet und die Salze bleiben als Kristalle zurück.

Es ist daher wichtig, dass das Bewässerungswasser, welches nicht in den Boden eindringt, nicht auf der Bodenschicht liegen bleibt und so tagsüber unter der Wärmeeinwirkung verdunsten kann. Die Bauern in den Trockengebieten verlegen die Bewässerung ihrer Kulturen, wenn immer möglich, in die Nachtstunden.

Während der Anteil der Sulfate im Fluss- wie im Meerwasser etwa ähnlich hoch ist, verhalten sich die Anteile der Carbonate und Chloride in den beiden Gewässerarten nahezu umgekehrt. Das Meersalz besteht zu ungefähr 90% aus chemischen Verbindungen mit Chloriden. Flusswasser enthält je nach Herkunftsregion bis zu 80% Mineralstoffe, welche aus Carbonationen gebildet werden (vor allem Kalk). Nicht verunreinigtes Flusswasser enthält nur wenige Prozente Mineralsalze aus Chloriden.

An einigen Orten in den subtropischen Wüstengebieten sind in den letzten Jahrzehnten Industrieoasen entstanden. Diese neuzeitlichen Oasen sind im die Förderanlagen von Erdgas und Erdöl entstanden und haben keinen Kern mit alten Gebäudestrukturen. An anderen Stellen der Wüsten sind aus militärischen Gründen Siedlungen erstellt worden.

Diese modernen Siedlungen werden mit Wasserpipelines oder Wasser aus Tiefbohrungen mit dem notwendigen Trink- und Gebrauchswasser versorgt. Einige kleinere Siedlungen erhalten das Wasser mit Tankfahrzeugen.

Schott ( = Chott)

«Schotts» sind Flächen, wo sich vor langer Zeit Seen ausgebreitet haben oder, wo sich nach starken Niederschlägen das Regenwasser sammelt. In einem ariden Klima, wo aus dem Boden mehr Feuchtigkeit als ihm durch dieå∂ Regenfälle zugeführt wird, verdampft das Wasser rasch wieder. Die nach jedem Niederschlagsereignis zurückgebliebene dünne Salzhaut baute sich im Laufe der Zeit zueiner mächtigen Salzschichten auf. Heute wird in einigen Schotts ein reger Salzabbau betrieben. Salz, das Gold der Wüste, war auch in der schon immer ein wichtiges Handelsgut.

Das neue «Gold» in den Wüsten Nordafrikas sind die Erdöl und -gasvorkommen wie in Hassi Messoud (Algerien).

Text: RAOnline
Oasen Wasserförderung und - verteilung
Oman Aflaj-Bewässerungssysteme und Falajkanäle
Arabien Wohlstandsoasen auf der Arabischen Habinsel

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