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September 2016: Meereis-Entwicklung in der Arktis

Offenes Wasser um den Nordpol: Arktisches Meereis auf dem Rückzug

10. September 2016: Die Eisfläche von 4,14 Millionen Quadratkilometern ist kleiner als zum gleichen Zeitpunkt im Vorjahr

Jeweils im September wird Bilanz gezogen. Die Schmelzsaison in der Arktis geht zu Ende, die Grösse der übrig gebliebenen Eisfläche, das Septemberminimum, ist ein wichtiger Indikator für Klimaänderungen. "Im Winter 2015/2016 war die Luft über dem arktischen Ozean in weiten Teilen mehr als sechs Grad Celsius wärmer als im langjährigen Durchschnitt", sagt Meereisphysiker Lars Kaleschke vom Centrum für Erdsystemforschung und Nachhaltigkeit der Universität Hamburg. "Durch die höheren Temperaturen wächst das Eis im Winter weniger stark an."

Auch die Eisdicke wurde untersucht. Hochauflösende Flugzeugmessungen in verschiedenen Gebieten der Arktis zeigen: "Besonders das neu gebildete, erstjährige Eis war in diesem Jahr sehr dünn, kaum dicker als einen Meter. Normalerweise ist es beinahe doppelt so dick", sagt Christian Haas. "Das mehrjährige Eis war dagegen in etwa so dick wie in den Vorjahren, rund drei bis vier Meter. Dies hat den Eisverlust im Juni und Juli stark verzögert, bevor es im August aufgrund starker Winde doch noch schmolz." Für eine kontinuierliche Eisdickenbestimmung entwickelten die Universität Hamburg und das AWI gemeinsam ein neues Datenprodukt. Es kombiniert erstmals Messungen der zwei ESA-Satelliten CryoSat und SMOS (Soil Moisture and Ocean Salinity) und kann Trends aufzeigen. "So konnten wir schon am Ende des arktischen Winters sehen, dass das Eis zehn Zentimeter dünner war als in den Vorjahren, eine deutliche Verminderung", sagt Lars Kaleschke.

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Meereisentwicklung im Arktischen Ozean 2016
Quelle: Universität Hamburg
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Meereisentwicklung im Arktischen Ozean 2015-2016
Quelle: NASA Goddard's Scientific Visualization Studio/C. Starr

Die jeweils aktuelle Fläche des Meereises wird mit Hilfe von Satellitendaten bestimmt. Ein vom Team um Kaleschke verbessertes Verfahren erlaubt jetzt eine Abbildung bis auf drei Kilometer genau. Üblich sind bisher Auflösungen von etwa mindesten zwölf Kilometern. In der Visualisierung werden dadurch Details wie Wirbel, Rinnen und Eiskanten besonders gut sichtbar - und geben wertvolle Hinweise auf die Dynamik im Eis und damit seine Stabilität. So lässt sich erkennen, wie nördlich von Alaska der so genannte Beaufort-Wirbel das Eis ungewöhnlich früh aufbricht, bereits im April. Im Mai und Juni war die Eisfläche im Vergleich dann tatsächlich kleiner als jemals zuvor. Ebenfalls ungewöhnlich: Auch ganz zentral in der Nähe des Nordpols zeigt das Meereis in diesem Jahr viele offene Wasserflächen.

Seit Ende August 2016 sind die Nordost- und die Nordwestpassage in der Arktis wieder offen. Die südliche Route der Nordwestpassage wurde in diesen Wochen von Yachten und einem Kreuzfahrtschiff durchfahren. Beide Schiffspassagen waren erstmals im Jahr 2008 gleichzeitig passierbar.

Das Meereis der Arktis gilt als kritisches Element im Klimageschehen und als Frühwarnsystem für die globale Erwärmung. In den 1970er und 1980er Jahren lagen die sommerlichen Minimumwerte noch bei durchschnittlich rund sieben Millionen Quadratkilometern. "Der Rückzug des arktischen Meereises ist ein deutlicher Hinweis, dass die globale Erwärmung ungebremst fortschreitet", sagt Lars Kaleschke.

Quelle: Text Alfred-Wegener-Institut, Helmholtz-Zentrum für Polar- und Meeresforschung und Universität Hamburg, CEN - Centrum für Erdsystemforschung und Nachhaltigkeit, September 2016
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