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Aus der Geschichte: Reusskorrektion bei Bremgarten AG

Korrektion der Reuss - Flussschleifen bei Rottenschwil

Der französische Kaiser Napoleon diktierte der Schweiz 1803 unter dem Titel Mediation [Vermittlung] eine föderalistische Verfassung, in der die Kantone AG, SG, TG, TI, VD und GR zu gleichberechtigten Mitgliedern der Eidgenossenschaft wurden.
Geschichte der Schweiz. Eidgenossenschaft 1291 - 1848

1804 beauftragte der neu gegründete Kanton Aargau den Ingenieur Tulla ein Projekt zur Reuss-Korrektion auszuarbeiten. Tulla schlug vor, die drei grossen Flussschlaufen nördlich von Bremgarten zu begradigen.

1811 begannen Bauarbeiter mit einfachen Werkzeugen wie Schaufeln und Pickeln die weite Reussschlaufe bei Fischbach vom Flusslauf abzutrennen. Die Arbeiten dauerten bis 1821. Die von der Reuss abgegrabenen Flussteile wurden zu Altwassern und wurden fortan "Stille Reuss" genannt.

In den Jahren 1816 und 1817 wurde der noch junge Kanton Aargau von schweren Überschwemmungen heimgesucht. Die Bevölkerung litt auch als Folge der Überschwemmungsschäden an Hunger.

Die Menschen assen Gras
Der Vulkanausbruch von 1815 in Indonesien und die Hungersnot in der Schweiz
St. Gallen (CH) - Vorarlberg (A) Internationale Rheinregulierung

1821 und in den Dreissigerjahren des 19. Jahrhunderts ereigneten sich im Kanton Aargau weitere grosse Überflutungen der Tahlsohlen von Aare und Reuss.

Aufgrund des Drucks aus dem Freiamt hat der Aargauer Grosse Rat 1840 Sanierungsarbeiten in der Reussebene nördlich von Bremgarten veranlasst . Auf dem Gebiet der Gemeinden Rottenschwil, Ober- und Unterlunkhofen wurden verschiedene Begradigungen durchgeführt. Der Durchstich der Reussschlaufe beim Rottenschwiler Moos fand in dieser Zeit statt.
Reussebene: Korrektion der Reuss

Die Reuss hat ihren Flusslauf zwischen Werd und dem Geisshof im 18. und 19. Jahrhundert oft in sehr kurzer Zeit wesentlich verändert. In der Talebene waren bereits stellenweise Erddämme vorhanden. Dennoch blieb die Talebene vor Hochwassern weitgehend ungeschützt.

Die beiden nebenstehenden Karten aus den Jahren 1714 und 1722 zeigen, dass die Reuss offensichtlich schon korrigiert wurde.

Ein Vergleich mit einer Karte aus dem 17. Jahrhundert zeigt, dass einige Flussinseln verschwunden sind.

Die Karten zeigen, dass die Mäanderbogen immer noch mit dem Hauptfluss verbunden sind. Der grösste Teil des Reusswassers fliesst allerdings in einem anderen Flussbett.

1840 erliess der Aargauer Grosse Rat ein Dekret, mit dem verschiedene bauliche Schutzmassnahmen wie Durchstiche und Begradigungen in der Reussebene veranlasst wurden.

Trotz diesen neuen Hochwasserschutzbauwerken führten die grossen Überschwemmungen von 1846 und 1847 im oberen Teil der Reussebene zu bedeutenden Schäden.

Karten, welche zu Beginn des 19. Jahrhunderts gezeichnet wurden, zeigen in der Reussebene zwischen Werd und dem Geisshof zahlreiche Korrektionsbauwerke wie Dämme oder Wuhren (Steinblöcke, welche die Auswirkungen der Erosionskraft der Flüsse vermindern). Bei Werd wurde der Mäanderbogen vom Hauptfluss abgetrennt.

Bis ins 18. Jahrhundert war es üblich, dass die Bauern ihr Vieh auf dem Bürger- oder Kooperationsland frei weiden lassen konnten.

Zu Beginn des 19. Jahrhunderts wurde im Kanton Aargau dieses Recht auf den freien Weidgang abgeschafft. Als Folge dieser Gesetzesänderung wurden viele Wald- und Auenflächen in den Talebenen der Flüsse in Weide- oder Ackerland umgewandelt. Der Wunsch, diese neu kultivierten Flächen vor Hochwasser zu schützen und zu entwässern, stieg auch in der Aargauischen Reussebene.

1860 waren von Mühlau bis Rottenschwil durchgehende Hochwasserschutzdämme sowie für die westlich von der Reuss gelegene Seite der Reussebene ein neues Entwässerungssystem fertig gebaut. Das zufliessende Oberflächenwasser wurde zusammen mit dem Wasser aus dem Drainagenetz dem Reusskanal zugeführt.

Die entlang des westlichen und des nordöstlich Ufers des Flachsee gebauten Dämme wirken wie Staudämme. Der Wasserspiegel der Reuss bzw. des Flachsees liegt höher als umliegende Kultur- bzw. Naturland. Das Wasser des Flachsees vermag durch die Dämme zu sickern. Verschiedene Pumpwerke befördern das durchgesickerte Wasser automatisch wieder zurück in die Reuss.

Im Bereich der Altwasser der "Stillen Reuss" entstand eine artenreiche Auenlandschaft, welche heute gerne als Naherholungsgebiet genutzt wird.

Informationsquellen: "Bremgarter Neujahrsblätter", Stiftung Reusstal, Gemeinde Eggenwil
Bearbeitung: RAOnline
Detaillierte Informationen über den Wandel der Flusslandschaft in der aargauischen Reussebene vermittelt die Stiftung Reusstal in Rottenschwil AG
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